Erkannt? Benoît Schwarz holte mit seinem Team vor 13 Jahren im polnischen Bielsko-Biala die Goldmedaille
Manuela Netzer-Kormann
Chefin Nachwuchs SWISSCURLING
Die 16. Winteraustragung des European Youth Olympic Festival (EYOF) findet vom 21. – 28. Januar 2023 im Nordosten von Italien, sowie in Österreich und Slowenien statt. Für die Organisation des EYOFs 2023 haben mit Italien, Slowenien und Österreich gleich drei Wintersportnationen zueinander gefunden. Die Schweiz entsendet zum vierten Mal eine Curling Delegation an ein EYOF.
Die Region mit der nordostitalienischen Provinz Friuli Venezia Giulia, sowie den benachbarten Orten Spittal (Österreich) und Planica (Slowenien) ist ein Schmelztiegel unterschiedlicher Sprachen und Kulturen. Diese einende Vielfalt steht stellvertretend für den grenz-, kultur- und sprachübergreifenden Charakter des EYOFs als olympischer Multisportanlass.
Während die Eröffnungs- und Schlusszeremonie in zwei geschichtsträchtigen Städten der Antike gefeiert werden, sind die insgesamt 12 Wettkampfstätten in drei Cluster in den traditionellen Wintersportorten der Region zu finden. So finden die Curling-Wettkämpfe im westlich gelegenen Claut (ITA) statt.
Ein Meilenstein für junge Athletinnen und Athleten
SWISSCURLING wird nach 2005, 2009 und 2019 wieder eine Delegation an ein EYOF entsenden. Zusammen mit den Youth Olympic Games (YOG) gilt das EYOF als erster internationaler Anlass für leistungsorientierte Athletinnen und Athleten. Im Alter von 15-16 Jahren können zwei Mädchen und zwei Knaben in einem Mixed Team sich europäisch messen, das eigene Land repräsentieren und den Spirit eines solchen Sport-Grossanlasses erleben.
Auch Swiss Olympic ist davon überzeugt, dass die Schweizer Nachwuchshoffnungen vom EYOF profitieren und dabei wertvolle sportliche und persönliche Erfahrungen sammeln. «Zeremonien wie der gemeinsame Einmarsch der Nationen oder Medaillenfeiern nach olympischem Vorbild sowie der internationale Austausch mit Athleten des gesamten Kontinents wecken bei allen Athletinnen und Athleten, sowie bei Betreuern nachhaltig die Lust auf die Olympischen Spiele der Grossen», erläutert Corinne Staub, Chef de Mission YOG/EYOF.
Für das Turnier zugelassen sind die Jahrgänge 2006 und 2007. Für die Selektion konnten sich Athletinnen und Athleten anmelden, die in der Saison 2022/23 einem Nachwuchskader angehören. «So stellen wir sicher, dass wir die Bewerberinnen und Bewerber bereits etwas näher kennen», erklärt die Nachwuchschefin, Manuela Netzer-Kormann.
Bis zur Selektion Ende Oktober wurden sie an Selektionstagen, Kaderevents und bei Trainingsbesuchen auf ihre curlerischen und sportmotorischen Fähigkeiten, ihre Sozialkompetenz und Teamfähigkeit getestet.
Nach der Vor-Selektion Ende Oktober geht es aktuell darum, aus den vier Einzelathletinnen und -athleten Anja von Arx, Zoe Schwaller, Jonas Feierabend und Felix Lüthold eine Einheit zu bilden, das Vertrauen untereinander aufzubauen und Abläufe einzuüben. Erstmals standen sie am Turnier Pozzo de Sol in Aarau Mitte November als Team auf dem Eis. Die Erfahrungen waren positiv und es konnten grosse Fortschritte erzielt werden. Neben den Turnieren und Meisterschaften in ihrem Stammteam werden sie mit dem EYOF-Team ein Mixed Doubles-Turnier und Trainingstage absolvieren, bevor es dann am 23. Januar 2023 in Claut mit dem Turnier losgeht.
Bisher gab es immer Edelmetall
Die Schweizer EYOF-Bilanz lässt sich zeigen! 2005 gewannen die Mädchen im heimischen Monthey Gold, während sich die Knaben die Silbermedaille sicherten. Vier Jahre später in Polen war es gerade umgekehrt. Silber für die Mädchen und Gold für die Knaben. Damals im Gold-Team mit dabei: der Olympia-Bronzemedaillengewinner von PyeongChang, Benoît Schwarz. Die letzten Medaillen gab es 2019 in Sarajevo, als sich Jan Iseli, Xenia Schwaller, Maximilian Winz und Malin Da Ros im Finale lediglich Grossbritannien beugen mussten.
Neben der Qualifikation fürs EYOF findet auch die Selektion für die YOG statt. Einige der Nachwuchs-Athleten gaben gerne Auskunft darüber, was sie zur Bewerbung motivierte, welche Schwierigkeiten sie zu meistern hatten und was auf jeden Fall positiv in Erinnerung bleiben wird.
Felix Lüthold, 16, Affoltern am Albis
Aus einer Anmeldung mit dem Gedanken, es einfach zu probieren, wurde schnell die Einstellung: «Ich will es schaffen!» Die Selektion hat mich motiviert, mehr und intensiver zu trainieren und mich stärker darauf zu fokussieren, was ich erreichen will. Auch wenn es für keinen der beiden Events reicht, war die Energie, welche ich in das Training gesteckt habe, keineswegs verschwendet, sondern hat mich sowohl privat als auch spielerisch weitergebracht.
Johanna Blackham, 16, Therwil
Weshalb hast du dich beworben?
Ich habe mich für die YOG-Selektion beworben, weil ich mich sehr freuen würde, wenn ich meine Leidenschaft fürs Curling an einem Anlass wie den YOG zeigen könnte und gleichzeitig die Schweiz repräsentieren dürfte. Es ist ein grosser Traum von mir, an den YOG teilnehmen zu dürfen.
Was war für dich am schwierigsten?
Am schwierigsten war es für mich, die Disziplin zu finden, auch an schlechten Tagen die Motivation beizubehalten und meine Wochen oder Tage so zu gestalten, dass alles integriert werden konnte. Die Herausforderung treibt mich jedoch an und hilft mir, mich weiterzuentwickeln.
Was nimmst du aus der Selektionsphase mit für deine persönliche Curling-Laufbahn?
Das Wichtigste, was ich mitnehme, ist Geduld, Konzentration und Durchhaltevermögen. Zusätzlich habe ich viele tolle Menschen kennengelernt.
Enya Caccivio, 15, Therwil
Weshalb hast du dich beworben?
Ich habe mich beworben, weil es ein guter Schritt Richtung Proficurling ist. Ausserdem wollte ich vieles mitnehmen für die Zukunft.
Was war das tollste Erlebnis in der Selektionsphase?
Das Tollste war, viele andere Curler und Curlerinnen zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen und dabei neue Sachen zu lernen.
Welcher Anlass ist dir am meisten geblieben?
Das erste Treffen im Haus des Sports ist mir am meisten in Erinnerung geblieben, weil es eine gute und lustige Erfahrung war, nur schon an diesem Ort zu sein.
Was nimmst Du mit?
Ich habe neben dem Eis zusätzlich vieles über Ernährung, Mentales usw. gelernt.
Was war am schwierigsten?
Am schwierigsten fand ich, sich trotz der starken Konkurrenz auf seine Stärken zu fokussieren.
Mateo Solari, Centres régionaux de performances Lausanne
Lorsqu’on nous a proposé de se présenter aux sélections pour les JOJ, j’ai eu un peu d’appréhension car je fais partie des plus jeunes et je viens tout juste de monter en ligue C, mais je me suis dit que cela vaudrait surement la peine de tenter l’aventure car j’adore le curling et j’aurais été ravi de représenter la Suisse dans cette compétition.
La sélection m’a permis de vivre des expériences inoubliables comme jouer avec des joueurs que je ne connaissais pas et qui parlaient une autre langue que moi. C’était enrichissant de tester d’autres styles de jeu et de faire en sorte qu’on se comprenne avec un mélange de français, d’allemand, d’anglais et de signes.
J’ai aussi reçu de précieux conseils pour m’améliorer et j’ai appris les règles du double.
Bien sûr, cela n’a pas été sans quelques sacrifices, j’ai dû mettre de côté mes autres activités ; j’ai même dû renoncer à participer à un concert de violon pour lequel j’avais beaucoup travaillé.
Mais ce qui était encore plus dur s’était de ne pas savoir si je serais pris ou pas et de me projeter dans le futur avec cette incertitude. Quand j’ai appris que je n’étais pas sélectionnée, ça a été un soulagement de ce point de vue, même si c’était une grosse déception.