Von Andreas Schwaller, Chef Leistungssport
Demut ist gefragt. Nach einer zweiten erfolgreichen Saison sind wir gut beraten, mit Demut und viel gezieltem Fleiss an die bevorstehenden Aufgaben heranzugehen. Auch dürfen wir mit gutem Selbstvertrauen die kommenden Herausforderungen angehen. Wir wollen für die nächsten Weltmeisterschaften eine gute Grundlage schaffen, damit wir uns möglichst schnell die Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2022 in Peking sichern.
Unser Fokus liegt jedoch nicht auf den Resultaten, sondern bei den Leistungen. Wie können wir den Athleten die bestmöglichen Rahmenbedingungen schaffen, damit sich diese auf ihren Job «on ice» konzentrieren können? Und wie können wir unsere sehr erfolgreichen Coaches noch mehr unterstützen? Dabei müssen wir immer wieder neue Wege gehen, mit Spezialisten aus anderen Sportarten und Bereichen zusammenarbeiten. Zudem wollen wir von der Digitalisierung profitieren und auch dem Phänomen Wischen auf den Grund gehen. Wir sind gespannt auf die Resultate und informieren gerne, sobald wir Fakten haben.
Besonders freue ich mich auf die Schweizer Meisterschaft im Mixed Doubles. Zum ersten Mal werden unsere Top Cracks aus dem klassischen 4-er Curling teilnehmen und unsere Mixed Doubles-Spezialisten wie Perret/Rios sowie Rupp/Wunderlin fordern. Hat der herkömmliche Team-Curler eine Chance gegen die erfahrenen Mixed Doubles-Teams?
Eine der grössten Herausforderung ist die Trainerressource im Nachwuchs. Wir haben so viele engagierte und talentierte junge Curler. Leider lassen es die finanziellen Mittel von SWISSCURLING nicht zu, dass wir mehr Trainer im Nachwuchsbereich engagieren und den jungen Curlern die notwendigen Trainingsmöglichkeiten bieten können. Wollen wir auch in 15 Jahren Schweizer Curling-Erfolge an den Olympischen Spielen verfolgen, müssen wir dieses Manko nun endlich beheben. Es sind alle Schweizer Curler gefordert.
Und neben Demut brauchen wir auch Mut. Mut, Neues auszuprobieren. Mut, sich täglich verbessern zu wollen. Mut, «out of comfort» zu gehen. Mut, auf der grossen Curlingbühne aufzutreten. Mut tut gut.