Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV)
Ein frischer Wind zieht durch das Schweizer Rollstuhl-Curling: Am 1. August 2024 übernahm die erfahrene Sportwissenschaftlerin und Elitetrainerin Katja Schweizer die Verantwortung für die Nationalmannschaften. Mit ihrer beeindruckenden Karriere, die sich über mehr als zwei Jahrzehnte im Leistungssport erstreckt, bringt sie die ideale Mischung aus sportlicher Expertise, Führungserfahrung und einer klaren Vision für die Zukunft des Rollstuhlcurlings in der Schweiz mit.
Schon während ihrer aktiven Zeit als Spielerin (unter anderem als Sportsoldatin) war die heute 46-Jährige als «Development Officer» für den Deutschen Curling-Verband engagiert. Dort setzte sich die studierte Sportwissenschafterin besonders für die Olympiabewerbung Stuttgart 2012 sowie für die Professionalisierung und Bekanntmachung des Curlingsports ein. In dieser Zeit initiierte sie neben einer Betriebsliga und Schulmeisterschaften auch Wheelchair Curling in Deutschland und baute dort das erste Nationalteam um Skip Jens Jäger auf.
Als Nationaltrainerin führte sie sechs Jahre für Deutschland und vier Jahre für Österreich verschiedene Mannschaften sowohl beim Nachwuchs als auch bei der Elite an Europa- und Weltmeisterschaften. 2017 kehrte Katja noch einmal zurück zum Rollstuhlsport und begleitete die deutsche Mannschaft als Co-Trainerin an der Seite ihres Vaters Bernd Weißer zu den Paralympics in Pyeongchang. «Für mich war Korea eines der grössten sportlichen Erlebnisse.»
Katja Schweizer wird nicht nur durch ihre sportlichen Erfolge definiert, sondern auch durch ihre Persönlichkeit und ihre klaren Vorstellungen von Teamarbeit und persönlicher Entwicklung. „Mein Ziel ist es, ein leistungsstarkes Nationalteam mit einem stabilen Kader im Hintergrund zu etablieren“, betont sie. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der individuellen Entwicklung der Athletinnen und Athleten. „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit den Spielerinnen und Spielern und dem Trainerteam ein Umfeld zu schaffen, das die bestmögliche Entwicklung jedes Einzelnen ermöglicht.“
Die Zusammenarbeit mit der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) begann offiziell im August, und seither ist sie mit Elan dabei, die neue Saison zu gestalten. Gemeinsam mit dem Team von Andreas Heiniger, Leiter Leistungssport bei der SPV, wurden Eiszeiten organisiert, Turniere geplant und die Weichen für die kommende Wettkampfphase gestellt. Auch die ersten persönlichen Treffen mit den Teams und weiteren Beteiligten fanden bereits statt, bei denen Katja Schweizer ihre Visionen konkretisieren und in die gemeinsame Planung einfliessen lassen konnte.
Auch sprachlich stellt sich Katja Schweizer auf eine neue Herausforderung ein. Während Deutsch ihre Muttersprache ist und sie perfekt Englisch spricht, arbeitet sie nun auch daran, ihr Französisch für die Arbeit mit den Schweizer Athletinnen und Athleten zu verbessern. „Die Curlerinnen und Curler werden etwas Geduld mit mir haben müssen“, gibt sie augenzwinkernd zu, „aber ich bin dabei, mein Französisch zu verbessern, damit ich schnellstmöglich auch in dieser Sprache coachen kann.“
Mit Katja Schweizer übernimmt eine erfahrene und ambitionierte Trainerin das Zepter, die sich mit Leidenschaft und Fachwissen dafür einsetzen wird, das Schweizer Rollstuhlcurling auf ein neues Niveau zu heben. Ihre Vision ist klar: ein leistungsstarkes Nationalteam zu formen, das nicht nur auf sportlichem, sondern auch auf zwischenmenschlichem Niveau herausragt. Die Schweizer Rollstuhlsportgemeinschaft kann sich auf spannende Zeiten und eine vielversprechende Zukunft freuen.