Jan Iseli, Skip des Teams Solothurn-Biel, freut sich auf die neue Saison – und das fast zeitgleiche Einrücken in die Spitzensport-RS (© World Curling Federation/Alina Pavlychik).
Patrick Kindl, Kommunikation SWISSCURLING
Ab 30. Oktober 2023 heisst es wieder «stillgestanden». An diesem Tag rücken Jan Iseli, Max Winz, Sandro Fanchini und Andreas Gerlach in Magglingen in die Spitzensport Rekrutenschule ein. Dank der flexiblen Gestaltung können die vier Curler die militärische Dienstpflicht problemlos mit dem Spitzensport kombinieren.
Obwohl es noch einige Monate dauert, fiebert das junge Quartett erwartungsvoll dem RS-Start entgegen: «Wir freuen uns riesig und sind dankbar, diese Chance erhalten zu haben. Es wird bestimmt intensiv werden, aber das ist genau das, was wir brauchen», so Sandro Fanchini.
Die vergangene Saison war für das Team von Solothurn-Biel nicht immer einfach. «Nebst der verpassten Junioren WM-Medaille galt es auch die unglückliche Platzierung an den World University Games (4. Platz) sowie die knapp verpasste Playoff-Qualifikation an der Elite SM zu verarbeiten», ergänzt der 21-jährige Zürcher und meint weiter: «Solche Erfahrungen bringen uns weiter und sind gleichzeitig eine grosse Motivation für die kommende Saison.»Diese werden Jan, Max und Sandro neu mit Matthieu Fague bestreiten, welcher das Team Solothurn-Biel seit dieser Saison komplettiert.
Andreas Gerlach, der neu im Team von Bern Zähringer ist, sieht die Spitzensport-RS als wegweisende Unterstützung: «Wir streben die Top-16 der Welt und den SM-Final an. Die Spitzensport-RS wird helfen, meine Ziele und jene des Teams zu erreichen. Zudem freue ich mich enorm auf den Austausch und das Zusammenleben mit anderen Athletinnen und Athleten.» Gleicher Meinung ist auch Max Winz: «Wir werden dort viele Kontakte knüpfen, von welchen wir uns sportliche aber auch organisatorische Tipps holen können.»
Nebst diesem wertvollen sozialen Aspekt erwartet die Curler ein strukturiertes Programm. «Wir haben bereits mit einigen Athleten gesprochen, die diesen Weg vor uns eingeschlagen haben. Deshalb wissen wir ungefähr, was auf uns zukommt», erklärt Winz. In den ersten drei RS-Wochen erhalten die Rekruten eine militärische Grundausbildung, ehe anschliessend die Militärsportleiterausbildung absolviert wird und währenddessen halbtags trainiert werden kann. Nebst Inputs zu Karriere-, Ernährungs- und Regenerationsplanung profitieren die Nachwuchshoffnungen von einer umfassenden Kommunikations- und Medienschulung sowie einer Massageausbildung. Die restlichen 10 Wochen stehen dann ganz im Zeichen der Leistungssteigerung: Off-Ice-Training und On-Ice-Training. «Ich freue mich auf viele neue Inputs, speziell von Experten im Bereich Kraft- und Athletiktraining», schmunzelt Gerlach. Die Planung übernimmt Martin Rios, der bereits zum 6. Mal eine RS betreut und entsprechend viel Erfahrung mitbringt. Die vorhandene Infrastruktur in Magglingen und das nationale Leistungszentrum in Biel dienen als perfekte Trainingsstätten.
Die vier Curler werden während der gesamten RS intensiv Kontakt mit ihren Teamkameraden pflegen, zumal gemeinsame Trainings und die Teilnahme an Turnieren auf der Tagesordnung stehen. Jan Iseli ist überzeugt, dass sie trotz der RS fast alle Turniere wie geplant spielen können. «Wir achten jeweils auf eine möglichst späte Anreise und dass wir so früh wie möglich wieder einrücken können, sobald das Turnier beendet ist», erklärt der Skip des Team Solothurn-Biel und ergänzt: «Das erfordert eine gute Planung, insbesondere für Turniere im Ausland. Martin Rios wird uns diesbezüglich ebenfalls Unterstützung bieten.» Auch Andreas Gerlach wird versuchen so viel Zeit wie möglich mit seinem Team zu verbringen. «Alles übrige lässt sich schnell und unkompliziert via Telefon oder Zoom erledigen.»
SWISSCURLING wünscht den Vieren bereits jetzt eine lehrreiche RS-Zeit sowie die entsprechende Ausdauer beim Lernen des Schweizer Psalms, wobei dieser ja bereits sitzen müsste? «Seit der Junioren Weltmeisterschaft ist leider nicht mehr viel hängen geblieben», meint Gerlach. Bei Solothurn-Biel ist man etwas textsicherer: «Wir durften bereits an einigen Events singen, deshalb sollte die Hymne noch sitzen😉»