Manuela Netzer-Kormann, Chefin Nachwuchs SWISSCURLING

Während die Elite-Teams um olympische Medaillen kämpfen, bereiten sich die beiden Schweizer Nachwuchs-Teams vom Grashopper Club Zürich (Skip Sarah Müller) und aus St. Gallen-Wallisellen (Skip Kim Schwaller) intensiv auf die Weltmeisterschaft vor. Sie hatten sich Ende September unter speziellen Vorzeichen das Recht für die Nachwuchs-WM geholt, die 5. bis 13. März 2022 in Jönköping/SWE stattfinden soll, nachdem die Ausgabe 2021 der Pandemie zum Opfer gefallen ist.

Beiden Teams bleibt nicht viel Zeit sich nach der internationalen auf die nationale Meisterschaft vorzubereiten. Sie werden, teilweise in leicht veränderter Zusammensetzung, voraussichtlich an den beiden Wochenenden 18. bis 20. und 25. bis 27. März 2022 in Thun die Finalrunde der Schweizer Meisterschaft bestreiten. Eine intensive Zeit erwartet unsere zukünftigen Olympioniken – wir wünschen viel Erfolg!

Die Skips der beiden Teams gaben bereitwillig Auskunft auf die bewegenden Fragen in dieser anspruchsvollen Zeit.

Was bedeutet dir und deinem Team die Teilnahme an der Nachwuchs-WM?
Sarah Müller: In den letzten Jahren resultierten immer wieder kleinere und grössere nationale und europäische Erfolge. Die Nachwuchs-WM ist die Belohnung für unsere Arbeit über die letzten Jahre, wir verzichten auf vieles, um genau an solchen Events als Team Schweiz starten zu können. Nach der Absage in der letzten Saison und der erneuten Qualifikation wollen wir nun endlich beweisen, dass wir uns nicht nur gegen den europäischen Nachwuchs behaupten können, sondern auch gegen die asiatischen und nordamerikanischen Teams erfolgreich kämpfen können.
Kim Schwaller: Für mein Team und mich ist es eine grosse Ehre die Schweiz an der Junioren-Weltmeisterschaft zu vertreten. Wir haben lange und hart trainiert, dass wir die Qualifikation für die Junioren Weltmeisterschaft erreichen. Für mich ist es ein Traum, der wahr wird und erfüllt mich auch mit Stolz.

Wie beeinflusst die Unsicherheit über die WM-Durchführung eure Vorbereitung?
SM: Wir versuchen uns davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, schlussendlich müssen wir am Tag X bereit sein. Was wir beeinflussen können, da investieren wir unsere Energie, alles andere lassen wir sein. Die Situation ist für uns auch nicht ganz neu, ähnliches haben wir schon in der letzten Saison erlebt.
KS: Die Unsicherheit beeinflusst uns gar nicht. Es sollte uns nicht beeinflussen, das wäre die falsche Einstellung. Wir haben auch noch nie darüber gesprochen, weil für uns wichtig ist, dass wir uns gut auf die WM vorbereiten. Wir wollten an den Feiertagen zwei Turniere in Kanada spielen. Wir haben uns gut darauf vorbereitet. Eine Woche vor dem Abflug wurden die Turniere abgesagt. So ist es in der aktuellen Situation. Für uns ist wichtig, dass wir unseren Trainingsplan durchziehen und uns auf die WM im März konzentrieren.

Was braucht es, damit du und dein Team die grosse Belastung im Monat März erfolgreich meistern könnt?
SM: Das Kraft- und Konditionstraining ist ein fester Bestandteil in unseren Trainingsplänen, um körperlich möglichst fit zu sein. Unser gesamtes Umfeld unterstützt uns sehr, zusammen haben wir im Vorfeld bereits den ganzen Monat geplant um Kollisionen mit Prüfungen, Schularbeiten oder beruflichen Terminen zu verhindern und um das Maximum aus der kurzen Erholungszeit rauszuholen. Vor dem Start der SM werden wir uns zudem mit unserem Mentaltrainer neu einstellen.

KS: Der Monat März wird für unser Team eine grosse Belastung. Die WM steht bei uns im Vordergrund, aber kurz darauf folgt die Junioren-Schweizermeisterschaft. Wir müssen über 3-4 Wochen auf sehr hohem Niveau spielen. Es ist wichtig, dass wir uns mit Trainings und einigen Turnieren gut vorbereiten. Auch das Mentaltraining und die Regeneration nimmt einen grossen Teil in unserer Vorbereitung ein.

 

St. Gallen – Wallisellen

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